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Regeneration

Powernapping, Ruhemöglichkeiten & digitale Timeouts

Schlaf ist in unserer modernen 24-Stunden-Gesellschaft nichts, wofür man sich bewusst Zeit nimmt. Schlaf ist für viele schlicht ein notwendiges Übel und unser Schlaf wird immer mehr zum knappen Gut. Und was rar ist, wird schnell zum Luxus. Eine neue repräsentative Umfrage des BAG (Bundesamt für Gesundheit) in Zusammenarbeit mit den Universitäten Basel und Zürich zeigt dann auch, dass wir heute rund 40 Minuten weniger schlafen als noch vor 30 Jahren! 

Dauernde und zu lange Tagesaktivitäten sind eine Belastung für unser Wohlbefinden und können sich in gravierender Weise negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Ausreichender Schlaf ist eine der wirksamsten Methoden, die erforderlichen Lebensaufgaben möglichst schadlos zu bewältigen. Je mehr man sich bewusst ist, dass mehrmalige Ruhepausen und die innere Einkehr uns tagsüber aus dem Dauerstress herausholen, desto besser bekommen wir unser Leben in den Griff. In der breiten Gesellschaft dürfte der Schlaf immer mehr als wichtiges Instrument zur Leistungsoptimierung in den Fokus rücken. Wer mehr schläft, ist nicht nur leistungsfähiger, sonder auch kreativer.

Der Schlaf wird heute viel zu wenig für unsere Leistungsfähigkeit, unser Lernen, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden genutzt.

Wie lässt sich Schlaf in Einklang mit der digitalen 24/7-Gesellschaft bringen? Man wird demnach künftig nicht mehr in der Nacht an einem Stück, sondern auch tagsüber schlafen. Vom Monoschlaf zum Mehrphasenschlaf. Allerdings nicht etwa zu Hause; der Schlaf rückt aus dem privaten Schlafzimmer in die Öffentlichkeit. 

Powernapping

Powernapping bedeutet soviel wie „Tagschlaf“ und bezeichnet ein kurzes Nickerchen ausserhalb der Hauptschlafphase. Besonders beliebt ist beispielsweise in Japan der Mittagsschlaf (dort als Inemuri bezeichnet). Dort sitzen die Menschen schlafend überall auf Bahnhöfen, in U-Bahnen oder auf Parkbänken sowie direkt am Arbeitsplatz, um eine kurze Pause einzulegen. Auch Gross-Konzerne wie Lufthansa, Opel oder BASF bieten deren Mitarbeitern inzwischen schon Räumlichkeiten für kleine Nickerchen an, da Sie an deren positive Wirkung glauben und davon ausgehen, dass Arbeitnehmer so leistungsfähiger ihren Arbeitsalltag bestreiten.

Die Mittagszeit wird übrigens besonders gerne für Powernapping angesetzt, da neben dem vorangegangenen Mittagessen hier auch die Zeit des niedrigsten Tages-Blutdrucks gegeben ist.

In der Tat finden sich zur Sinnhaftigkeit von Powernapping einige sehr interessante Studien, wie beispielsweise eine Untersuchung der NASA, die zeigt, dass Piloten, die zwischendurch ein Nickerchen einlegen, eine um 16% bessere Reaktionszeit aufweisen als „Nicht-Napper“. Die „Powernaps“ schützen insbesondere das Herz-Kreislauf-System. Das haben amerikanische und griechische Wissenschaftler von der Harvard School of Public Health und der University of Athens Medical School zeigen können. In einer grossen Studie haben die Forscher die Gesundheitsdaten von knapp 23’700 Teilnehmern ausgewertet. Dabei kam heraus: Durch regelmässige „Powernaps“ kann das Risiko für Herzerkrankungen um 37% gesenkt werden.  

Vorteile durch Powernapping

Forscher gehen davon aus, dass sich durch Powernapping folgende Vorteile einstellen: 

  • Positiver Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit
  • Positiver Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit
  • Positiver Einfluss auf das Kurzzeitgedächtnis
  • Abschaltung vom täglichen Stress, vorbeugend gegen Burnout
  • Hilft neue Energie zu tanken
  • Vorteile beim Gewichtsmanagement (Thema Schlafmangel und erhöhte Nahrungsaufnahme)
  • Schutz vor Herzkrankheiten
  • Aufhellung der Stimmungslage (durch die Bildung von Serotonin)
  • Reaktionsfähigkeit wird erhöht

„Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause“

Ruhemöglichkeit am Arbeitsplatz

Der Arbeitsalltag kann ganz schön ermüdend sein. Wenn ein Meeting das Nächste jagt, der Aktenstapel auf dem Schreibtisch stetig wächst, dann wünscht man sich nur noch eins: eine bequeme Couch und ein kleines Nickerchen.

Leider lässt der normale Arbeitsalltag wenig Platz für Ruhepausen. Wir alle täten jedoch gut daran, neuen Platz dafür zu schaffen. Denn Leistungsforscher preisen mittlerweile die kurze Mittagsruhe an, da das Nickerchen eine erstaunliche Leistungssteigerung verspricht. „Studien haben zeigen können, dass ein „Powernap“ die Leistungsfähigkeit um bis zu 35% steigern kann“, sagt der renommierte Schlafexperte Jürgen Zulley, Professor für Biologische Psychologie an der Universität Regensburg.

Um „Powernapping“ während den Arbeitstagen abhalten zu können, sind die meisten Arbeitgeber nicht bereit, ihren Mitarbeitern Ruheräume zur Verfügung zu stellen, geschweige denn eine kurze Auszeit in Form einer „Mini-Siesta“ zwischen 10-30 Min. zu fördern. Dabei wird „Powernapping“ in sehr vielen Ländern praktiziert und es gehört, wie das Mittagessen, zum normalen Tagesablauf. Termin- und Kostendruck, Bestreben nach hoher Arbeitsleistung und Berufskarriere, hohe Strahlenbelastung (Elektrosmog) am Arbeitsplatz und das künstliche Licht als Dauerbegleiter etc. führen bei sehr vielen Berufstätigen zu einer permanenten Stressbelastung und enden in vielen Fällen mit einem „Burnout“. Diese haben in den letzten Jahren drastisch zugenommen, und man spricht oftmals sogar von einer Volkskrankheit. Regelmässiges und konsequentes „Powernapping“ würde in vielen Fällen Abhilfe verschaffen und hat eigentlich nur Vorteile, die sich insbesondere auch auf die Arbeitsleistung positiv auswirken.

Steht an deinem Arbeitsplatz kein geeigneter Ruheraum resp. Liegeplatz zur Verfügung? Oder schämst du dich mit deinem Vorgesetzten darüber zu sprechen? Versuche doch zumindest deinen Chef danach zu fragen und ihn gleich mit den einleuchtenden Argumenten und Vorteilen zu überzeugen. Oder frage uns um Unterstützung - wir helfen dir dabei sehr gerne weiter.

Rundumgesund ist auf der Suche nach Partnern, um gemeinsam ein Projekt zu realisieren, welches vorsieht, die Anwendung von Powernapping für Berufsleute schweizweit zu fördern. Falls dich das Thema anspricht, dann nehme doch Kontakt mit uns auf, um nähere Informationen zu erhalten.

Digitale Timeouts

Stress als Folge von Informationsüberflutung

Kennst du das: Am Morgen wenn du deinen PC startest, sind mindestens 20 Mails (davon etliche Newsletter und Werbemails) in deinem Postfach. So startest du erstmal mit einer „E-Mail-Flut-Aufräumaktion“ in den Tag. Oder, um ja nichts zu verpassen, schaust du am Abend kurz vor dem Zubettgehen (eigentlich wärst du todmüde und möchtest nur noch schlafen) noch kurz auf dein Smartphone. Vielleicht hat jemand im Whatsapp-Chat noch eine „wichtige“ Frage an dich gerichtet und erwartet eine sofortige Antwort? Und tatsächlich bst du danach noch mindestens eine halbe Stunde mit Schreiben (die anderen im Chat wären eigentlich auch todmüde) beschäftigt…

Täglich überrollt uns eine riesige Masse von Informationen. Etliche E-Mails landen täglich in unserem Postfach, um uns mit reichhaltigen Infos aus dem Netz zu versorgen. Zudem erreichen uns während des ganzen Tages Chat-Nachrichten, Postings aller Art, aktuelle News aus der ganzen Welt, Telefonanrufe etc. So verliert man schnell den Überblick und die Aufmerksamkeit. Die Folge davon ist Stress. Der digitale Wandel mit den sozialen Netzwerken, die ständige Erreichbarkeit und die Möglichkeit, jederzeit und überall miteinander zu kommunizieren ist zu einem regelrechten „Zeitfresser“ geworden und stellt uns vor neue Herausforderungen. 

Der Mensch ist aber definitiv nicht dafür gemacht, eine solche Fülle an Informationen in so kurzer Zeit verarbeiten zu können. Ein starker Stressfaktor ist zudem das Gefühl, die Kontrolle über die eingehenden Infos zu verlieren. Man denke nur ein paar Jahrhunderte in der Menschheitsgeschichte zurück. Damals gab es weder das Radio, TV, Internet, Facebook, Whatsapp und Twitter noch den E-Mail-Verkehr und Handys, somit also noch keine Informationsüberflutung. Wir leben heute in einer Zeit, wo es nicht das Problem ist, dass wir zu wenig Daten haben, sondern wir haben alle zu viel und müssen lernen, wie man damit überhaupt umgehen kann. Mit diesem Thema, beziehungsweise dieser Frage, beschäftigt sich jeder: Wie kann ich mich vor der Informationsüberflutung schützen und abgrenzen?

Rundumgesund möchte dir Möglichkeiten zum Schutz und den richtigen Umgang mit der Informationsüberflutung vorstellen:

  • Entscheide für dich, welche Themen dir wirklich wichtig sind und worüber du informiert werden möchtest. Entferne danach alle unnötigen Kanäle
  • Filtere deine E-Mails und lege spezielle Ordner an, in denen du die Mails nach deren Dringlichkeit sortierst oder markiere die Mails in versch. Farben
  • Setze dir beim Lesen deines Postfachs Ziele. Versuche am Ende des Tages einen leeren Posteingang zu haben, indem du unwichtige Mails einfach in den Papierkorb bewegst
  • Bestelle die permanenten Newsletter, die dich nicht wirklich interessieren, konsequent ab. Auch unnötige Push-Nachrichten von den Apps auf deinem Smartphone kannst du einfach deaktivieren
  • Versuche dein Multitasking abzustellen. Die gleichzeitige Verarbeitung von unterschiedlichen Informationsströmen nimmt einem die Konzentration und führt schnell zu Überforderungen
  • Überlege dir ganz genau, in welchen Chat-Gruppen (z.B. Whatsapp, Telegram) du wirklich noch dabei sein möchtest (du liest i. d. R. alles was dort reinkommt zumindest einmal durch)
  • Organisiere deinen Informationsfluss auf dem Smartphone. In den verschiedenen AppStores tummeln sich viele nützliche Applikationen wie Offtime App oder Pocket, mit denen du deine Informationsüberflutung in den Griff bekommen kannst
  • Stelle dir die Frage, wo du Medien und welche Medien du konsumierst. Heutzutage sind sehr viele Fake-News im Umlauf, vieles ist (bewusst) auf Angstmacherei und Falschinformation ausgerichtet. Die Frage sei hier erlaubt: Welche (finanzielle) Interessen stehen dahinter resp. wer kann daraus Profit schlagen? Tipp: Besuche einmal einen Vortrag von Dr. Daniele Ganser, dann kannst du dir selber ein Bild zu diesem Thema machen
  • Lasse dich nicht ständig, z.B. während der Autofahrt oder der Arbeit, mit Radio berieseln 
  • Drossle deinen Bildschirmkonsum und lege Nutzungszeiten fest. Als Beispiel: Ich schalte mein Handy jeweils erst in der Znünipause das erste Mal ein. Zudem ist es sehr ratsam, eine Stunde vor dem Zubettgehen konsequent auf Bildschirmkonsum zu verzichten, da die hohen Blauanteile im LED-Licht zu Schlafstörungen führen können. Tipp: Nachtmodus und Blaulichtfilter beim Smartphone aktivieren und beim PC/Mac Blaulichtfilter-App wie z.B. f.lux installieren

Es ist heutzutage sehr wichtig, dass wir eine Kompetenz entwickeln, die wir digitale Timeouts nennen. Man sollte als Ausgleich unbedingt regelmässig solche digitale Timeouts einplanen. Wie funktioniert das wohl am besten? Zum Beispiel mit Bewegung in der Natur, mit Wandern, Spaziergängen (Waldspaziergänge eignen sich hervorragend, da man dort häufig auch frei von Elektrosmog ist), Velofahren, Yoga etc. Wichtig dabei ist, das Handy zu Hause zu lassen (oder ausgeschaltet dabei zu haben), und zu versuchen, ganz im Moment zu sein und nicht schon wieder daran zu denken, was man anschliessend noch alles erledigen sollte. Absolut sinnvoll ist es auch, hin und wieder mal zwei oder drei Tage gar keine Verbindung zum Internet zu haben, um den Kopf wieder frei zu bekommen, sich sozusagen einer „digitalen Entgiftung“ zu unterziehen.

Rundumgesund

„Je mehr Informationen wir aufnehmen, desto weniger verstehen wir. Unser Gehirn mutiert zu einem vollgesogenen Schwamm und ertrinkt so in sich selbst.“

Rundumgesund